Globaler Aktionstag gegen Krieg und Besatzung:

Proteste in aller Welt

War was? Unter diesem zweideutigen Motto hatte das Antikriegsbündnis Kiel am internationalen Antikriegstag am Samstag, 20. März in Kiel fünf unübersehbare Figuren auf der Holstenstraße platziert.

Damit wurde zu den fünf aktuellen Schwerpunkten der Antikriegsarbeit informiert: Gegen den Irakkrieg und gegen jegliche Besatzung, zur EU-Verfassung, gegen die Militarisierung der EU, Gegen die Aufrüstung der Bundeswehr zur Interventionsarmee, für Abrüstung statt Sozialabbau und zur Ankündigung Ihrer Veranstaltung am 31.3. zum Thema „5 Jahre Jugoslawienkrieg“ mit Jürgen Elsässer.

Trotz Dauerregen blieben doch etliche Kieler Bürger stehen und lasen die Infos. Am Stand des Antikriegsbündnisses wurden Handzettel für die Jugoslawienveranstaltung und der Aufruf für die Demo am 3.4. in Berlin gegen den Sozialkahlschlag verteilt. Einige haben sich sogar für die Mitfahrt nach Berlin vor Ort angemeldet.

In Deutschland beteiligten sich in über 50 Städten vermutlich insgesamt weniger als 10.000 Menschen an Aktionen. In Berlin, aber sicherlich auch anderenorts wurde auch die Forderung nach dem Ende aller deutschen Auslandseinsätze erhoben. International war die Beteiligung deutlich besser. Insbesondere aus den Ländern, die Besatzungstruppen im Irak stellen, werden große Demonstrationen gemeldet. In Südkorea, wo die Endsendung bevorsteht, demonstrierten weit über 100.000 Menschen in der Hauptstadt. In Japan, das bereits Truppen im Irak hat, waren es landesweit. Die weltweit größte Demonstration fand mit ein bis zwei Millionen in Rom statt. In London waren es nach Polizeiangaben über 100.000, die Blair seine Kriegslügen vorhielten. In den meisten europäischen Hauptstädten gab es Demonstrationen mit mehreren Tausend Teilnehmern. Besonders in Spanien kam es im ganzen Land zu größeren Protestmärschen. In den USA fand der größte Protest mit 100.000 Menschen in New York statt, aber Demonstrationen gab es im ganzen Land. Auch in vielen Städten Lateinamerikas gingen jeweils Tausende auf die Straße. Aus Afrika sind auf indymedia nur über Demonstrationen in Kairo (3000) und Johannesburg (1000) zu finden. Kleine und größere Märsche werden auch aus Ozeanien sowie Süd- und Südostasien berichtet.

Auch in Bagdad gingen mehrere 1000 Menschen gegen Krieg und Besatzung auf die Straße. Die Arbeiterkommunistische Partei des Iraks hat in einer Stellungnahme zum Jahrestag auf die Absurdität der Vorwände für den Krieg hingewiesen: „Statt Frieden, Sicherheit, Wohlfahrt und Stabilität die für einen Nachkriegs-Irak versprochen worden waren, entfaltet sich vor den Irakern ein dunkles Szenario, das alle Aspekte des Lebens der irakischen Massen zerstört, die erschöpft sind von drei Jahrzehnten der Unterdrückung, des baathistischen Faschismus, des Kriegs und der Sanktionen. Irak ist zum Schlachtfeld der Konfrontation zwischen den zwei Polen des internationalen Terrorismus geworden: Amerika und seine Verbündeten auf der einen Seite und der politische Islam und die Reste der Baath-Partei auf der anderen Seite.

(...) Die USA haben die irakischen Massen ethnozentrischen und islamischen Gruppen ausgeliefert, die den Menschen mittelalterliche Traditionen und Wertvorstellungen mit Gewalt und blutiger Unterdrückung aufzwingen und ihre grundlegenden bürgerlichen Freiheiten und Rechte angreifen. (...) Bombenanschläge und Morde an unschuldigen Menschen sind alltägliche Erscheinungen geworden.

(...) Amerika läßt die Banden des politischen Islams freie Hand, ihre politischen Widersacher umzubringen (...) und die elementarsten Rechte der Frauen anzugreifen, wie das über die eigene Kleidung zu entscheiden. Es erlaubt den Islamisten, reaktionäre von Frauenhass diktierte Gesetze herauszugeben, die das Töten von Frauen legalisieren. Es erlaubt ihnen Fatwas (religiöse Erlasse) herauszugeben, die Kinderspielzeug verbieten, zum Töten von Sexarbeiterinnen aufrufen, die Freiheit des Bekenntnis und der Kritik unterdrücken, sektiererisches Vorurteil anstacheln, Angriffe auf Anhänger anderen Glaubens zum Alltag machen und sich blind gegen alle Symbole der Bürgerlichkeit und des Modernismus richten.“

(Kieler Teil uws, wop, )

Infos: www.de.indymedia.org)